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Einer von Uns: Aaron Brechbühl (Maembe, Team Tschuttiklub)

ALL, das ist Fussball, Dreck und Leidenschaft. Fussballbegeisterte aus der schönsten Stadt der Schweiz (und Umgebung )messen sich regelmässig auf dem herrlichen Kunstrasen mit dem runden Leder. ALL ist aber auch ein Begegnungsort und ein Sammelbecken von spannenden und innovativen Personen. Personen, die neben dem Fussballspielen noch andere Leidenschaften verfolgen und sich professionell oder hobbymässig in den verschiedensten Bereichen ausleben. «Einer von uns» stellt diese Personen ins Rampenlicht und gibt einen Einblick in ihr Schaffen. Den Start dieser Serie machen wir mit Aaron Brechbühl (Team Tschuttiklub ) und seinem Projekt «Maembe»:

Wer steht hinter Maembe?
 

Neben der Arbeit und dem Studium haben zwei Freunde und ich vor ziemlich genau einem Jahr Maembe ins Leben gerufen. Mit dabei sind ich, Till Schmidlin, den ich im Sportstudium kennengelernt habe und John Bond (das ist tatsächlich der Name der in seinem Pass steht), ein gebürtiger Kenianer, der durch ein Sponsoring die Möglichkeit hatte in der Schweiz eine Hotelfachschule zu besuchen, inzwischen aber wieder in Nairobi lebt. Kennengelernt haben wir John in Basel irgendwo in einer Bar, heute kann sich niemand von uns mehr an die genauen Begebenheiten erinnern.
Wir produzieren Strandtücher, Schals und weitere traditionelle afrikanische Tücher in einem Vorort von Nairobi und bringen sie an die Leute hier in der Schweiz. Die selber entwickelten und designten Strandtücher sind dabei unser Aushängeschild.
Unsere Motivation ist nicht Wirtschaftlicher Natur, sondern wir stellen die sozialen Ansprüche in den Vordergrund. Die Produktionskette findet von Anfang bis Ende in Kenia statt, die Kenianische Privatwirtschaft wird gestärkt, die Produktion findet unter würdigen Arbeitsbedingungen statt und die Mindestlöhne werden eingehalten. Zudem Spenden wir 10% unseres Umsatzes an Wasser für Wasser.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?


Till war bereits davor im Rahmen eines Praktikums in Kenia und ist mit einer grossen Tasche randvoll mit afrikanischen Stoffen in die Schweiz zurückgekehrt. Er hat geschwärmt von dem wunderschönen Land mit seiner farbenfrohen Kultur, den Stoffen und den Leuten. Ich habe mich von seiner Euphorie anstecken lassen und durch den Kontakt zu John wurde die ursprüngliche Schnapsidee immer konkreter. Mit Hilfe von Tills Mutter, die Schneiderin ist, wurde dann in den geheimen Räumlichkeiten von Maembe nächtelang hinter den Nähmaschinen gesessen und ein erster Prototyp der Strandtücher erschaffen. John und Till sind mit dem Prototypen in Nairobi von Fabrik zu Fabrik, bis ein passender Produzent gefunden wurde der unseren Ansprüchen betreffend Materialien, Qualität, Arbeitsbedingungen, Löhne, und Produktionsprozesse entsprach.

Welchen Bezug hast du zu Afrika, speziell zu Kenia und seiner Kultur?


Ich war immer sehr interessiert an fremden Kulturen und Länder, habe schon einige längere Reisen unternommen, aber ausser meiner Freundschaft zu John war Afrika war für mich zu diesem Zeitpunkt ein weisser Fleck auf der Weltkarte. Mein Bezug kam erst durch das Projekt zu Stande. Nun habe ich aber durch die Besuche in der Fabrik, Reisen im Land, den Kontakten zu John, seiner Familie, den Produzenten, den Arbeiter in der Fabrik und Freunde einen sehr breiten Einblick. Es findet einen sehr angeregten Austausch zwischen diesen zwei Welten und Kulturen statt.

Was war bisher das Herausforderndste beim Projekt?


Wir kommen aus ganz anderen Bereichen als die Produktion und der Handel mit Textilien, was schon eine gewisse Herausforderung darstellt aber auch grossen Spass macht!

Wieviel Zeit investierst du für das Projekt?


Mal weniger, mal mehr. Im Sommer natürlich deutlich mehr als im Winter. Grundsätzlich arbeiten oder studieren alle neben Maembe und macht das Projekt einen eher kleinen Teil aus. Zurzeit geht es gut mit der Aufteilung der Arbeit auf drei Personen. Zudem helfen Freunde immer mal aus bei Bedarf.

Was treibst du sonst so?


Seit gut 5 Jahren ist meine Wahlheimat Basel, was mich jedoch nicht daran hindert an den Spieltagen der ALL nach der Arbeit auf den Zug zu hetzen und für mindestens ein Spiel stolz die Farben des Tschuttiklubs zu tragen Ich habe Sport und Geschichte an der Uni in Basel studiert und starte jetzt noch Teilzeit mit Sozialer Arbeit, ebenfalls in Basel. Daneben arbeite ich in einer Tagesstruktur der Stadt.

Auf was bist du besonders stolz?


Ich bin stolz tatsächlich etwas zu machen und zu wagen und nicht nur immer davon zu reden.

Was steht noch an?


Der Sommer steht vor der Tür und die Maschinen in Nairobi laufen zur Zeit auf Hochtouren! Neben unserem Webshop kann man unsere Tücher das erste Mal auch an einer Buvette in Basel kaufen. Zudem haben in Kooperation mit Wasser für Wasser eine exklusive Spezialedition designt, die am Nordpol erhältlich sein wird! Wir haben weiterhin viele Ideen und sind gespannt wie sich das Projekt weiterentwickelt, wollen aber auch nichts überstürzen.

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